Die Seifengoldgewinnung ist mit wahrscheinlichen Anfängen in der Jungsteinzeit eine der ältesten Formen des Abbaus mineralischer Rohstoffe. Die Erhaltungswahrscheinlichkeit ihrer typischen Spuren ist jedoch deutlich geringer als beim konventionellen Bergbau, da diese durch anthropogene und natürliche Einflüsse größtenteils verschwunden sind. Stephan Adlung, Victor Jans, Dr. Markus Schade und Dr. Martin Straßburger stellen in ihrem Titelbeitrag Methoden vor, um die Merkmale der Seifengoldgewinnung zu identifizieren und systematisch zu erfassen. Außerdem geben sie anhand eigener Befunde einen Überblick über die Verbreitung der Gewinnung in Europa

Dr. Peter Brommer betrachtet auf Grundlage bislang unbekannter Archivalien erstmals die Geschichte des Bergbaus in der rheinland-pfälzischen Herrschaft Bürresheim vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Die beiden Blei- und Kupferbergwerke waren geprägt von nur kurzen Phasen des Betriebs und deutlich längeren Phasen des Stillstands. Der Beitrag zieht die Entwicklung der für den Betrieb gebildeten Gewerkschaften und die hinter diesen stehenden Personenkreise nach, bei denen verwandtschaftliche Beziehungen eine maßgebliche Rolle spielten.

Destina Izgi M.Ed. untersucht die „Hoffnungsökonomie“ als treibende Kraft imperialistischer Bestrebungen am Beispiel des Diamantenbergbaus in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) während der deutschen Kolonialzeit. Im Mittelpunkt ihrer Ausführungen steht die enge Verknüpfung des Glaubens an den Reichtum durch Bodenschätze mit Mythen, Erzählungen und wissenschaftlichen Prognosen, die eine zukünftige wirtschaftliche Prosperität versprachen. Die Diamantenfunde ab 1908 werden als entscheidende Katalysatoren betrachtet, die die Kolonialwirtschaft belebten und Deutschland zu einem bedeutenden Akteur auf dem globalen Diamantenmarkt machten. Zugleich thematisiert der Artikel die Schattenseiten dieses Prozesses, insbesondere die gewaltsame Ausbeutung der indigenen Bevölkerung und der Inanspruchnahme des Raumes.