DER ANSCHNITT 5-6/2024

Artikel-Nr.: ANSCHNITT 5-6/2024
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Dr. Peter Thomas, Archäologischer Dienst Graubünden (Schweiz), Dr. Gabriele Körlin, stellvertretende Leiterin des Forschungsbereichs Montanarchäologie beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum, und der rumänische Archäologe Dr. Horia I. Ciugudean betrachten in ihrem Titelbeitrag mit der im heutigen Rumänien liegenden Aurariae Dacicae einen der bedeutendsten römischen Bezirke des Gold- und Silberbergbaus. Obwohl dieser der Iberischen Halbinsel ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. den Rang ablief, ist der Forschungsstand sehr unterschiedlich. Für Rumänien beschränkt er sich weitgehend auf Roşia Montană, während die Aurariae Dacicae noch weitgehend unerforscht ist. Der Beitrag stellt die Ergebnisse einer kurzen Geländekampagne im Sommer 2024 vor, mit der eine neue Phase des seit 2016 in einer Kooperation zwischen dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum und dem Muzeul Naţional al Unirii in Alba Iulia laufenden Projekts „Copper and Gold – Ancient Ore Mining in Transylvania“ begann.

Mag. Dr. Armin Torggler, stellvertretender Leiter des Landesmuseums Bergbau – Südtirol in Brixen, und Mag. Mag. Dr. Georg Neuhauser von der Universität Innsbruck widmen sich dem Tiroler Handel mit Blei, Kupfer und Eisen zur Regierungszeit Maximilians I. (1490-1519). Durch die Verleihung von Abbaukonzessionen und die Verpfändung landesfürstlicher Erträge aus den Tiroler Bergwerken waren heimische, aber auch oberdeutsche Handelsfamilien bereit, dem immer in Geldnöten befindlichen späteren Kaiser des Heiligen Römischen Reichs große Kreditsummen zu gewähren. Der intensive Metallhandel sorgte für hohe Gewinne und die enge Bindung an den König führte nicht selten zur Nobilitierung der Kaufleute. Der Beitrag beschreibt vordergründig den mengenmäßig herausragenden Kupferhandel, der den Aufbau von Messinghütten in Tirol ermöglichte, und betrachtet im Kontext zum Silber auch das für dessen Ausbringung aus den Erzen erforderliche Blei sowie die Eisenerzimporte in das in dieser Hinsicht qualitativ gegenüber der Steiermark zurückfallende Tirol.

Dr. Torsten Meyer, Deutsches Bergbau-Museum Bochum, wirft einen Blick auf die Ironbridge in Coalbrookdale, die als weltweit erste Eisenbrücke als einer der wichtigsten historischen Ausgangspunkte der im 18. Jahrhundert in Großbritannien begonnenen Industriellen Revolution gilt und heute zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Er untersucht kritisch die historischen Narrative, die sich um das Objekt etablierten, mit dem Ziel einer Bewertung. Der Beitrag bildet in Form eines Überblicks mit Schwerpunkt auf die technischen Entwicklungen um das Kokskohleneisen den Auftakt der Artikelserie „Von der ‚Wiege‘ der westlichen Industriegesellschaft zum UNESCO Welterbe“, die in 2025 fortgesetzt wird. Die folgenden Aufsätze werden sich dem Prozess der Welterbewerdung widmen und die musealen und wissenschaftlichen Aktivitäten vor Ort vorstellen.

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