DER ANSCHNITT Heft 1/2024

Artikel-Nr.: Anschnitt 1/2024
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Simone Hacke M. A., Institut für Historische Landesforschung der Georg-August-Universität Göttingen, betrachtet in ihrem Beitrag die Rolle von Christopher Polhem beim Transfer von mechanischem Wissen aus den schwedischen Kupferbergwerken rund um Falun in den Harz im 18. Jahrhundert. Polhem hatte mit dem „Laboratorium Mechanicum“ ein neuartiges Ausbildungssystem entwickelt, das sowohl theoretische als auch praktische Inhalte vermittelte. Von dieser neuartigen Ausbildung profitierten einige Harzer Bergleute, die nach ihrer Rückkehr in den Harz zu wichtigen Maschinenexperten aufstiegen und den Ausbau der Oberharzer Wasserwirtschaft in entscheidendem Maße mitgestalteten. In den 1740er Jahren kam es zu einem weiteren Transferversuch, bei dem die von Polhem erfundene sogenannte Siphonmaschine zur Hebung der Grubenwasser begutachtet werden sollte. Hierzu reiste erneut eine Oberharzer Kommission nach Schweden, um die Übertragbarkeit der Invention auf den Harz zu überprüfen. Christopher Polhem prägte die Austauschbeziehungen zwischen den Bergbauregionen in Schweden und dem Harz über mehrere Jahrzehnte und hatte großen Einfluss auf die Entwicklung des Oberharzer Maschinenwesens.

Sascha Ohlenforst M. Ed., RWTH Aachen, untersucht in seinem die Beziehungen zwischen dem Bremer Senat und der Kali-Industrie in der Zwischenkriegszeit. Im Mittelpunkt der Verhandlungen standen der Bau einer Kaliumschlagsanlage in Bremen und die Versalzung der Weser mit Rückständen aus dem Kalibergbau. Der Beitrag betrachtet zunächst die wirtschaftspolitischen Voraussetzungen in den 1920er Jahren und die Verhandlungen des Kalisyndikats mit Frankreich zur Gründung eines weltweiten Kalikartells. Der Hauptteil befasst sich mit den branchenspezifischen Konflikten im Kalisyndikat und den innerpolitischen Spannungen im Bremer Senat. Dabei wird aufgezeigt, unter welchen Bedingungen der Bau der Kaliumschlagsanlage in Bremen realisiert werden konnte und wie ökologische und hygienische Probleme als reine Wassernutzungskonflikte ausgehandelt wurden.

PD Dr. Dietmar Bleidick

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