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DER ANSCHNITT Heft 6/2023

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Dr. Martin Straßburger, Leiter der Städtischen Museen Annaberg-Buchholz, befasst sich in seinem Beitrag mit dem „Crystallen Bergwerck zu Weißenstadt“. Die Stadt Weißenstadt am See liegt ca. 45 km nordöstlich von Bayreuth im Fichtelgebirge. Aufgrund eines Tagesbruches musste in den Jahren 2017 und 2018 ein tagesnaher Abschnitt eines Bergkristallbergwerks erkundet sowie verwahrt werden. Mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege war abgestimmt worden, dass die freigelegten noch sichtbaren Bergbaus des alten Bergbaus erfasst wurden. Das Bergkristallbergwerk in Weißenstadt ist das bisher am umfangreichsten montanarchäologisch und historisch dokumentierte Beispiel seiner Art aus der Frühen Neuzeit. Es nimmt daher einen bedeutenden Platz in der europäischen Montanarchäologie und -geschichte ein. Der Beitrag betrachtet erstmals zusammenfassend dessen Geschichte und ordnet es in den Kontext der Kristallgewinnung und -verarbeitung ein.

Dr. Dr. Frank Meyer, Stiftelsen Næs Jernverksmuseum (Norwegen), widmet sich der Entwicklung der sozialen Ungleichheit in der der Næs-Eisenhütte, der größten der fünf Eisenhütten in Agder, Norwegen, im 18. Jahrhundert. Diese war über viele Jahre lang außerordentlich wohlhabend, während sich die materiellen Lebensbedingungen der Menschen am unteren Ende des wirtschaftlichen Spektrums der kleinen Industriegemeinde deutlich verschlechterten. Der Beitrag untersucht die qualitativen und quantitativen Hintergründe einer sich durch eine wachsende Distinktion auszeichnenden „Hüttengesellschaft“ und spiegelt die Lebensbedingungen der Arbeiterschaft und der Eigentümerfamilie.

Dieter Sperling, Cottbus, beschreibt am Beispiel der Senftenberger elektrischen Grubenbahn von 1879 ein frühes Kapitel der Elektroenergieerzeugung und -anwendung im Lausitzer Revier. Davon ausgehend, werden zentrale Aspekte der Weiterentwicklung der elektrischen Zugförderung bis ins frühe 20. Jahrhundert betrachtet. Diese spielte nach 1900 nicht nur eine große Rolle für die Entstehung leistungsfähiger Tagebaue im Westteil des Lausitzer Reviers, sondern auch für den Braunkohlentiefbau in dessen Ostteil.

 

PD Dr. Dietmar Bleidick

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DER ANSCHNITT Heft 3-4/2023

Artikel-Nr.: Anschnitt 3-4/2023
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Dr. Johannes Großewinkelmann, Weltkulturerbe Rammelsberg Museum & Besucherbergwerk, und Dr. Katharina Malek-Custodis, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpfleg, und weitere Mitarbeiter dieser Institutionen stellen in ihrem Titelbeitrag die Ergebnisse neuer geschichtswissenschaftlicher und archäologischer Forschungen zur NS-Zwangsarbeit am Erzbergwerk Rammelsberg vor. Diese knüpfen an ein sozialhistorisches Oral-History Projekt an, das das Leid der Zwangsarbeiter in den Fokus nahm. Nun geht es um die Ebene der Entscheidungsträger. Der Schwerpunkt der Ausführungen liegt im Spannungsfeld zwischen den ideologischen Vorsätzen des NS-Regimes bei der Gestaltung der Zwangsarbeit und dem durch die Kriegswirtschaft zunehmend erkennbaren Pragmatismus. Dies wird ausschnitthaft an Aspekten der Qualifizierung, der Bestrafung durch Nahrungsrationierung, ausgewählten Baubefunden des Männerlagers und einer Untersuchung zur Profitabilität vorgestellt.

PD Dr. Tobias Jopp vom Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Regensburg befasst sich mit den Auswirkungen der Spanischen Grippe 1918 bis 1920 auf den Ruhrbergbau. Dieses mit Blick auf die COVID-19-Pandemie sehr aktuelle Thema ist bislang noch nicht untersucht worden. Als Materialbasis für seine Fallstudie dienen die Verwaltungsberichte des Allgemeinen Knappschaftsvereins zu Bochum, der für die Ruhrbergleute zuständigen Krankenkasse. Das Zahlenbild wird in vier Schritten entwickelt: Zunächst wird die Kasse im Bismarck‘schen Sozialversicherungssystem verortet und die primäre Quelle des Interesses erörtert. Zweitens werden wesentliche Aspekte der epidemiologischen Grundlagen unter den Ruhrbergleuten untersucht. Drittens ergänzt eine Analyse der Auswirkungen der Spanischen Grippe auf die Kohleförderung die statistische Analyse zur Beurteilung der wirtschaftlichen Dimension der Spanischen Grippe. Viertens wird auf der Grundlage der Einzelergebnisse eine Periodisierung der Pandemiewellen im Ruhrkohlenrevier vorgenommen.

Jens Schroeter B.A., Bochum, widmet sich der Funktion der Zeche Holland (Schacht IV) als Wattenscheider Erinnerungsort. Nach einer kursorischen Darstellung des historischen Kontextes und der Verbindung von Bergbau- und Stadtgeschichte zwischen den 1830er Jahren über die Schließung des letzten Steinkohlebergwerks Zeche Holland 1974 bis heute folgt eine Auseinandersetzung mit den Erinnerungen von Zeitzeugen, die das Ende des Bergbaus miterlebt haben. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob die Großzeche Holland als letzter Zugang zur Steinkohle in Wattenscheid die Funktion eines identitätsstiftenden Erinnerungsorts innehat, wie die Narrative der Vergangenheit des Bergbaus in der Gegenwart verhandelt werden und wie diese den Blick auf die Zukunft in Wattenscheid prägen.

 

PD Dr. Dietmar Bleidick

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DER ANSCHNITT Heft 1-2/2023

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Dr. Daniel Trabalski, kommissarischer Leiter des Arbeitsbereichs Hochschulinvestitionen beim Wissenschaftsrat, stellt im Titelbeitrag die Ergebnisse seiner im Rahmen eines Forschungsprojekts am DBM entstandenen Dissertation zur Silikose vor. Die insbesondere unter den Bergleuten verbreitete Staublunge stellte den jungen Sozialstaat der Bundesrepublik in den 1950er-Jahren vor eine große Herausforderung, denn es existierte weder eine Therapie, noch waren die genauen Ursachen hinreichend verstanden. Ärzte, Wissenschaftler und Bergbaupraktiker suchten nach Lösungen. Während die Hoffnungen zunächst vor allem auf der Medizin ruhten, die die Krankheitsursache im Körper des einzelnen Bergmanns sah, wurde im Laufe der 1950er Jahre klar, dass dem Problem nur durch die konsequente Eindämmung des gefährlichen Feinstaubs und einen gezielten Einsatz der Bergleute beizukommen war. Der unheimliche Bergmannsfluch wurde damit in den 1960er Jahren zum steuerbaren Risikofaktor. In der gesellschaftlichen Wahrnehmung entstanden dabei zwei markante Repräsentationen: Auf der einen Seite stand der Bergmann als Opfer, der der unsichtbaren Gefahr der Staublunge ausgeliefert war. Auf der anderen Seite eilten Wissenschaftler zur Hilfe, die eine prominente Rolle als Problemlöser in der Gesellschaft einnahmen.

Jun.-Prof. Dr. Tina Asmussen, Forschungsbereichsleiterin Bergbaugeschichte beim DBM, überprüft die von einer langen Tradition der Wirtschafts- und Technikgeschichte geprägte utilitaristische und anthropozentrische Sichtweise des Bergbaus und der Nutzung von Bodenschätzen im 16. und 17. Jahrhundert mit dem Ziel, den Blick zu erweitern. Dazu werden die vielen verschiedenen sonstigen Ebenen in den Vordergrund gestellt, die in den Ressourcenlandschaften die Wahrnehmung der Natur und der Mineralien durch den Bergmann beeinflussten. Anhand von Text- und Bildquellen aus dem 16. und 17. Jahrhundert wird Asmussens Konzept einer Ressourcenlandschaft im Rahmen eines kosmischen Verständnisses von Ökologie vorgestellt, um die materiellen und immateriellen sowie die physischen und symbolischen Dimensionen der Beziehungen zwischen Leben und Umwelt und den Platz des Menschen darin zu verbinden.

Dr. Torsten Meyer, Montanhistorisches Dokumentationszentrum beim DBM, stellt am Beispiel des Lausitzer Braunkohlenreviers die Frage nach der Funktion von Wasser als Element von Zukunftshoffnungen in Tagebaurevieren. Gemeinhin als „Feind“ des Bergbaus und „ewige Last“ negativ konnotiert, kann Wasser in stillgelegten Tagebauen zu einem Versprechen für zukünftigen Wohlstand werden. Der Beitrag skizziert die gesellschaftlichen Perspektiven, die die natürlichen Elemente im 20. Jahrhundert unter verschiedenen gesellschaftlichen Bedingungen erfahren haben. Gleichzeitig werden die Fragilität von Zukunftsplänen, die auf der Nutzung von Wasser basieren, und die damit verbundenen Konflikte aufgezeigt. Insofern erscheint Wasser in (Post-)Bergbaulandschaften einerseits als Hoffnungsträger, andererseits als gesellschaftlich umkämpfte Ressource, deren Nutzung ausgehandelt werden muss.

Prof. Dr. Rainer Slotta, bis 2012 Direktor des DBM, und Winfried Krüger widmen sich der Geschichte des Eschenburgturms im Dill-Kreis. Geplant als „Ehrenmal des Deutschen Bergmanns“ und 1936 eingeweiht, war der Aussichtsturm mit angeschlossenem Museum ein beliebtes Ausflugsziel. Wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das „Ehrenmal“ zerstört und nicht wieder aufgebaut. Der Beitrag thematisiert die Hintergründe und Umstände des auf maßgebliche Initiative der NSDAP errichteten Turms und nennt beispielhaft seine Funktion für Festlichkeiten von Partei und Unternehmen.

 

PD Dr. Dietmar Bleidick

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Dr. Olaf-Schmidt-Rutsch vom LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen betrachtet mit dem Kohlenüberseehandel ein in der deutschen Montangeschichtsschreibung bislang kaum beachtetes Thema. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Ursache für das im 19. Jahrhundert bald abnehmende Interesse am Kohlenexport in den produktions- und marktpolitischen Konzentrationsbestrebungen der Ruhrindustrie zu finden sind oder aber durch die qualitative Beschaffenheit der Kohle begründet war, die sich nicht für lange Seereisen eignete und aus diesem Grund auf den globalen Märkten nicht nachgefragt wurde. Steinkohle wurde so zwar in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem globalen Handelsgut. Mit längeren Reisen zeigte sich aber gerade bei der Ruhrkohle eine Gefährdung der Schiffe, die auf die Materialität und Beschaffenheit der Kohlen zurückzuführen war. Selbstentzündungen der Ladung und Explosionen führten zu zahlreichen Schiffsverlusten und als Reaktion darauf zur Entwicklung von Strategien der Risikovermeidung, die unterschiedliche Ansätze innerhalb des sich stetig und dynamisch entwickelnden industriellen Verkehrssystems verfolgten. Begleitet wurden diese Ansätze durch eine Grundlagenforschung, die das Wissen um die Steinkohle als Transportgut stetig vermehrte. Am Beispiel der Ruhrkohle lässt sich jedoch gleichzeitig feststellen, dass die um 1860 entwickelten Strategien zur Marktexpansion nach Übersee im Laufe der Zeit an Bedeutung verloren und ein ineinandergreifendes System von Transport und Verladung nur in geringem Umfang realisiert wurde.

Dr. Michael Farrenkopf, Leiter des Montanhistorisches Dokumentationszentrums beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum, stellt die Grundzüge der außeruniversitären Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen am Beispiel der Leibniz-Gemeinschaft und ihrer Forschungsmuseen vor, die in der öffentlichen Wahrnehmung als solche bislang wenig bekannt sind. Dies hat auch damit zu tun, dass eine historische Aufarbeitung der Forschungsinstitute, die zunächst auf der „Blauen Liste“ standen und später in einen der kleinsten außeruniversitären Forschungsverbünde, die „Leibniz-Gemeinschaft“, überführt wurden, bisher kaum stattgefunden hat. Der Beitrag nähert sich dem Thema erstmals aus wissenschaftspolitischer und institutionengeschichtlicher Perspektive. Erstens wird die Geschichte der Leibniz-Gemeinschaft als außeruniversitäre Forschungssäule in Deutschland untersucht. Zweitens skizziert er die landespolitischen Bemühungen um die „außeruniversitäre Forschung“ in NRW während der 1970er- und 1980er-Jahre, um den Charakter der Forschungsmuseen in dieser Zeit näher zu bestimmen. Drittens liegt der Fokus auf dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, um dessen Aufnahme in die Blaue Liste 1977 im Kontext von Bergbaukrise, Strukturwandel und Wissenschaftspolitik für das Ruhrgebiet einzuordnen.

Dr. Ulrich Thiel, ehemaliger Leiter des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg, widmet seinen Beitrag drei Silberbechern der Freiberger Schmelzerknappschaft aus dem späten 17. Jahrhundert. Die Becher ordnen sich in eine Traditionslinie von Goldschmiedearbeiten ein, wie sie von Freiberger Meistern seit der Schaffung des Saigerhüttenpokals 1625 in aufwändiger Einzelfertigung hergestellt wurden. Dazu reflektieren sie einen Trend für die nach dem Dreißigjährigen Krieg in beträchtlicher Zahl geschaffenen Trinkgefäße in Deutschland und seinen Nachbarstaaten. Der wichtigste Unterschied zur üblichen Beauftragung derartiger Gegenstände und ihrer Nutzung durch eine vermögende Person bestand darin, dass hinter den Knappschaftsbechern nicht privates Vermögen stand, sondern das angesparte Geld einer größeren Gemeinschaft. Nur durch ihren Zusammenschluss, durch die Kraft vieler Mitglieder, von denen jeder für sich genommen keine solchen finanziellen Möglichkeiten besaß, gelang die Aufbringung der Mittel zur Anschaffung. Und nur in Gemeinschaft, nämlich im Rahmen knappschaftlichen Festkultur, kamen die wertvollen Gegenstände zum Einsatz.

 

PD Dr. Dietmar Bleidick

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DER ANSCHNITT Heft 4/2022

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Am 24. November 1947 gründeten Führungskräfte aus dem Steinkohlenbergbau in Kooperation mit dem Direktor des im Wiederaufbau befindlichen Bergbau-Museums in Bochum die Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur im Bergbau e. V (VFKK). Das Ziel lag in der Traditionspflege des Bergbaus, die seinerzeit vor allem mit der namentlich hervorgehobenen bergmännischen Kunst und Kultur verbunden wurde. Aus diesem Ansatz entwickelte sich nach und nach der heutige Förderverein des Deutschen Bergbau-Museums Bochum. Der Beitrag der beiden ehemaligen Museumsdirektoren Prof. Dr. Rainer Slotta und Prof. Dr. Stefan Brüggerhoff beschreibt die Aktivitäten, den Wandel und die wechselhafte Funktion der VFKK im Zusammenwirken mit dem Museum im Laufe der Jahrzehnte. Neben der Rückschau aus Anlass seines 75jährigen Bestehens betrachtet er die aktuelle Situation und wirft einen Blick in die Zukunft.

Dr. Sabine Loewe-Hannatzsch vom Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Bergakademie Freiberg untersucht in ihrem Beitrag den Uranbergbau der DDR in umwelthistorischer Perspektive. Im Mittelpunkt stehen die Beziehungen zwischen der Unternehmensleitung der „Wismut“ und dem Staatssicherheitsapparat. Mit der Anpassung der Organisationsstruktur der „Wismut“ an die sich ständig verändernden Fördermengen und Abbaumethoden wandelten sich auch die Strukturen der Staatssicherheit. Die „Wismut“ und die Staatssicherheit standen von Beginn an in einem wechselvollen Verhältnis, das sich auf die Betriebssicherheit, die Produktionsabläufe und die Begrenzung von Umweltbelastungen konzentrierte. Die Beispiele der Havarien an dem Absetzbecken Helmsdorf 1961 und im Jugendbergbaubetrieb Königstein 1984 zeigen die unterschiedlichen Herangehensweisen bei den Versuchen, die Situationen zu kontrollieren und die Ursachen aufzudecken. Dabei wird deutlich, dass weder die Staatssicherheit noch die „Wismut“ ein Staat im Staate waren und die Staatssicherheit in letzter Instanz keine Macht hatte, um effektiv etwas an den Umweltbelastungen zu ändern.

1958 wurde die Bergbau-Forschung GmbH als gemeinschaftliches Forschungsinstitut des deutschen Steinkohlenbergbaus und der Kokereiindustrie gegründet. Schnell avancierte sie zu einem zentralen Akteur im Bereich der gesamten Forschungs- und Entwicklungstätigkeit der Branche. Dr. des. Simon Große-Wilde, Arbeitsbereich Historische Wissenschaftsforschung der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld, und Nikolai Ingenerf M. A. vom LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten nähern sich in Form eines ersten Themenaufrisses der die bislang weitgehend unbekannte Geschichte der Bergbau-Forschung GmbH. Sie untersuchen das Unternehmen als Fallbeispiel eines branchenspezifischen Innovationssystems, verorten es innerhalb seines spezifischen historischen Kontextes und formulieren Forschungsfragen.

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DER ANSCHNITT Heft 2-3/2022

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Kerstin Hergarten M. A. vom LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten blickt in ihrem Titelbeitrag zurück auf die Geschichte der Dr. C. Otto & Comp. GmbH zwischen der Gründung des Unternehmens 1872 und dem endgültigen Verlust der Eigenständigkeit 1987. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung in den 1960er bis 1980er Jahren, als zunächst die Steinkohle und ihre Derivate zunehmend durch Mineralöl- und Erdgasprodukte ersetzt wurden und danach ab 1975 die Stahlkrise eintrat. Dr. C. Otto war über viele Jahrzehnte hinweg weltweit eines der bedeutendsten Kokereibauunternehmen, das sich anders als viele anderen Zulieferer auch in der Kohlenkrise gut behauptete und in den 1970er Jahren aufgrund internationaler Großaufträge eine regelrechte Blütezeit erlebte.

Dr. Christoph Sander, Bibliotheca Hertziana in Rom, widmet sich der vormodernen wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Magnetstein, die man heute im weitesten Sinne der Geologie zurechnen würde. Im Mittelpunkt steht die Frage nach den Positionen von Forschenden über die Beziehung zwischen Magnetstein und seinen Wirkungen und dem Erdkörper. Nachdem bereits im 16. Jahrhundert die Fundorte von Magnetstein systematisch erfasst worden waren, brachte das 17. Jahrhundert dann zahlreiche Erklärungen über dessen Entstehungszusammenhänge und Deutungen seiner Phänomene. Beide montanen Wissenskomplexe entwickelten sich zunächst weitgehend unabhängig voneinander, um schließlich, animiert durch die fortschreitende Kartografierung, eine zunehmende theoretische Dimension zu entfalten.

Dr. Angelika Hunold, Kompetenzbereich VAT des RGZM, Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie, in Mayen untersucht anhand der Leitfrage, wie ein antikes Industrierevier entsteht, die Bergbauregion Osteifel. Hier, im nördlichen Rheinland-Pfalz, existierte bereits lange vor dem eigentlichen Industriezeitalter eine mineralische Rohstoffwirtschaft als Ausgangspunkt eines überregional exportierenden Produktionssystems. Großes Interesse fand vor allem die örtliche Basaltlava. Ausgehend von Anfängen in der Jungsteinzeit, sorgte vor allem die bahnbrechende Innovation der zweiteiligen drehbaren Mühle in keltischer Zeit eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Steingewinnung, die sich um die Zeitenwende durch den Einfluss des römischen Staates und die Entwicklung weiterer Produktionszweige beschleunigte.

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DER ANSCHNITT Heft 1/2022

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Dr. Guntram Gassmann vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Prof. Dr. Sabine Klein, Forschungsbereichsleiterin Archäometallurgie des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, Dr. Gabriele Körlin, Forschungsbereich Montanarchäologie des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, Dr. Barbara Matthes, Internationales Studienzentrum (ISZ) der Universität Heidelberg, und Dr. Katrin Westner, Laboratoire de Géologie de Lyon, stellen in ihrem Titelbeitrag Ergebnisse zehnjähriger Forschungsarbeiten zum antiken Silberbergbau am Amselfeld im Kosovo vor. Nur wenige Kilometer von der heutigen Hauptstadt Prishtinë/Priština entfernt, befand sich in der Römischen Kaiserzeit und Spätantike die Stadt Ulpiana, ein Verwaltungszentrum der damaligen römischen Provinz Moesia superior. Neben der Erforschung der Stadt selbst rückte zunehmend die Frage nach deren Versorgung mit mineralischen Rohstoffen in den Fokus. Ausgedehnte Surveys führten zur Entdeckung zahlreicher Fundstellen, die mit Bergbau, Aufbereitung und Verhüttung in Verbindung standen. Geophysikalische Untersuchungen wurden unterstützend eingesetzt, um u. a. Tiefe und Form der Relikte näher zu charakterisieren. An ausgewählten Fundstellen wurden daraufhin Ausgrabungen durchgeführt, um ein möglichst weit gefächertes Spektrum von Stollen, Schächten und Verhüttungsplätzen untersuchen zu können. Archäometallurgische Analysen ermöglichten es, die Mineralisationen in den antiken Bergbaurevieren Shashkoc/Šaškovac – Janjevë/Janjevo und Novobërdë/Novo Brdo zu charakterisieren und den Verhüttungsprozess mit seinen zeitlichen Veränderungen zu rekonstruieren. Darüber hinaus zeichnet der Beitrag die Stoffströme innerhalb der Metallproduktionsbezirke nach und gibt Informationen über die römischen Wirtschaftsräume im Kosovo und ihre überregionalen Handelsbeziehungen.

Dr. Peter Piasecki, Herne, widmet sich dem Gefangenenlager und dem Lagergeld der Zeche Friedrich der Große in Herne im Ersten Weltkrieg. In vielen deutschen Kriegsgefangenenlagern wurde Lagergeld als internes Zahlungsmittel verausgabt. Ab 1915 entstanden auch auf dem Gelände der Zeche Friedrich der Große erste Bauten eines Gefangenenlagers, das im folgenden Jahr noch erweitert wurde. Der Beitrag dokumentiert das Gefangenenlager und das dort verwendete Lagergeld, sowohl die Lagergeldscheine als auch die Münzen, die 2021 im Staatlichen Münzkabinett Berlin erstmals erschlossen wurden.

Dr. Katharina Malek-Custodis und Georg Drechsler M.A. vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Montanarchäologie in Goslar, befassen sich mit der Oberharzer Wasserwirtschaft als wichtigem Bestandteil des Harzer UNESCO Weltkulturerbes. Der Harz gehört zu den bedeutendsten historischen Montanrevieren Europas. Das Erzbergwerk Rammelsberg wurde zusammen mit der Altstadt von Goslar 1992 in die UNESCO Welterbeliste aufgenommen und 2010 um die Oberharzer Wasserwirtschaft erweitert. Bei der Oberharzer Wasserwirtschaft handelt es sich um das weltweit größte und bedeutendste derzeit bekannte montane Wasserwirtschaftssystem. Der Beitrag beschreibt und erläutert die einzelnen Elemente, die der Wassersammlung, Wasserspeicherung, Wasserbeaufschlagung und Wasserableitung dienten. Zudem werden bereits erfolgte kleinere archäologische Untersuchungen vorgestellt. Die Beschäftigung mit dem Welterbe erfolgt im Rahmen einer aktuellen Nacherfassung. Diese stellt den ersten Schritt für einen langfristig erfolgreichen Schutz und Erhalt der Denkmale dar.

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Mag. Tobias Pamer, Mag. Mag. Dr. Georg Neuhauser und Mag. Andreas Maier vom Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck widmen sich in ihrem Titelbeitrag der Georessource Holz und ihrer Bedeutung für das Montanwesen im Tiroler Inntal während des 16. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen die Trift aus dem Brandenbergertal und die landesfürstliche Schmelzhütte Brixlegg. Im Tiroler Raum begann mit dem Bergbauboom an der Wende zur Neuzeit eine großangelegte Erzgewinnung und -verarbeitung, die ungeheure Menge an Gruben- und Brennholz benötigten, das in den Tälern der Grafschaft Tirol zunächst mühsam geschlagen und ins Tal transportiert werden musste. Der Großteil stammte aus dem Brandenbergertal. Der Beitrag betrachtet das Thema umfassend. Ausgehend von der Frage, was überhaupt als Wald definiert wurde, beschreibt er die vielfältigen damit verbundenen juristisch-historischen Begriffe und wirtschaftspolitischen Interessenslagen, den Ablauf der Holzgewinnung und des Transports mittels der Trift über Fließgewässer, die damit einhergehenden Problemfelder, die Strategien der Holzwirtschaft und die divergierenden Interessensphären diverser Akteure.

Dr. Silke Haps, Lena Zirkel und Dr. Torsten Meyer vom Montanhistorischen Dokumentationszentrum (montan.dok) beim Deutsche Bergbau-Museum Bochum befassen sich mit Stahlverbundfertighäusern im Ruhrgebiet und damit mit einem bislang kaum untersuchten Thema. Die Häuser entstanden vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Stahlindustrie versuchte, neue Absatzmärkte zu erschließen. Dabei konnten die Unternehmen einerseits an Erfahrungen aus der Zwischenkriegszeit anknüpfen, beschritten aber andererseits mit Blick auf die Konstruktion und die Materialentwicklung neue Wege. Allerdings sollte den Stahlverbundhäusern kein längerfristiger Erfolg beschieden sein, sie hielten sich zeitlich nur sehr begrenzt auf dem Markt. Der Beitrag konzentriert sich auf Stahlverbundfertighäuser von Krupp, die in den 1960er Jahren in der sogenannten Professorensiedlung – einem Teil der Universitätswohnstadt – in Bochum errichtet wurden. Die Ausführungen zur Planung, städtebaulichen Einbindung, Konstruktion und Sozialstruktur bilden die Basis weiterführender Überlegungen über diese Produkte als integralem Bestandteil des industriekulturellen Erbes der Region.

Die Vorstellung neuer Untersuchungen zur Erzgewinnung im Rammelsberg und der Auswertung des historischen Tischmodells der Oberharzer Wasserwirtschaft im Rahmen des Vorhabens „Altbergbau 3D. Ein interdisziplinäres Projekt zur Erforschung des montanhistorischen Erbes im Harz“ erweitert die Reihe der zu diesem Projekt bereits im Anschnitt erschienenen Beiträge. Wie gewohnt ist sie eine Gemeinschaftsarbeit von Dr. Katharina Malek-Custodis und Georg Drechsler M.A. vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Montanarchäologie in Goslar, von Dr. Hans-Georg Dettmer und Dr. Astrid Schmidt-Händel vom Weltkulturerbe Rammelsberg Museum & Besucherbergwerk und von Dipl.-Inf. Wilhelm Hannemann und Dr. Tanja Schäfer vom Institut für Geotechnik und Markscheidewesen der Technischen Universität Clausthal. Montanarchäologisch wurde eine alte Abbauweite genauer untersucht, die am westlichen Ausläufer des Alten Lagers liegt. Sie stellt einen komplexen Hohlraum dar, in dem es gelang, verschiedene zeitliche Phasen herauszuarbeiten. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Neuentdeckung eines Prospektionsstreckensystems aus dem 9./10. Jahrhundert, bei dem sich bereits bestimmte Konventionen zur Prospektion fassen lassen, die allgemein erst ab dem 13. Jahrhundert schriftlich überliefert sind. Die Auswertung historischer Quellen zeigte, dass verschiedene Techniken am Rammelsberg früher verwendet wurden, als allgemein angenommen. So konnten die Gaipelförderung für die Grube Bleizeche am Rammelsberg bereits für das ausgehende 15. Jahrhundert und der Einsatz von Kehrrädern am Rammelsberg schon für die Zeit kurz nach 1450 belegt werden. Damit handelt es sich um eine der frühesten, wenn nicht sogar die früheste Erwähnung eines Kehrrades. Weiterhin werden anhand des digitalisierten Tischmodells von 1892 verschiedene Möglichkeiten der Auswertung durch Verschneidung mit anderen Digitalisaten aufgezeigt.

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Dr. Martin Straßburger, Planungsbüro für Montanarchäologie, Hollenbach, Franz Herzig und Dr. Stefanie Berg, beide vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, präsentieren erste montanarchäologische Ergebnisse aus Untersuchungen der Trasse einer Gaspipeline zwischen Tangrintel und Naab. Diese Loopleitung auf der Strecke von Schwandorf nach Forchheim wurde 2016/17 durch die Betreibergesellschaft Open Grid Europe GmbH zur Erweiterung ihres Erdgastransportsystem in Bayern gebaut. Die Trasse quert Gebiete, in denen seit der Vorgeschichte mineralische Rohstoffe gewonnen und verarbeitet wurden. Daher war eine montanarchäologische Begleitung der Baumaßnahme erforderlich. Bereits im Vorfeld wurden anhand von Laserscandaten ausgewählte Bereiche im Gelände überprüft. Nachfolgend waren die Grabungsfirmen zu betreuen, die Befunde des Bergbaus und Hüttenwesens facharchäologisch untersuchten.

Der prähistorische und mittelalterliche Bergbau und damit auch die Bergbauarchäologie sind in letzter Zeit immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, nicht zuletzt durch die Ernennung mehrerer Bergbauregionen zum UNESCO-Welterbe. Obwohl viele Bergwerke und die darin entdeckten Funde in einem außerordentlich guten Zustand erhalten sind, ist der öffentliche Zugang u. a. aus Sicherheitsgründen oft nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. Hier bieten 3D-Dokumentationen und damit virtuelle Rekonstruktionstechniken zunehmend intelligente Lösungsansätze. Mit Hilfe moderner Technologien wie Virtual oder Augmented Reality können unzugängliche Denkmäler nun digital erlebt werden. Dr. Christoph Lobinger, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, und Dr. Christiane Hemker, Landesamt für Archäologie Sachsen, berichten über die Erfahrungen aus einem gerade abgeschlossenen internationalen Projekt zur virtuellen Visualisierung des bergbauarchäologischen Erbes und stellen verschiedene realisierte Varianten vor.

 

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DER ANSCHNITT Heft 1-2/2021

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Anschnitt Heft 1-2/2021

 

Dr. Gabriele Körlin, stellvertretende Forschungsbereichsleiterin Montanarchäologie beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum, stellt in ihrem Titelbeitrag zusammenfassend die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen am römischen Stollen Bruss in Wallerfangen/Saar vor. Die vom Forschungsbereich durchgeführten Arbeiten liefen mit Unterbrechungen seit den 1990er Jahren und wurden 2019 abgeschlossen. Der Azuritbergbau im Stollen wurde in der römischen Kaiserzeit angelegt und in jüngeren Zeiten mehrfach fortgeführt. Der intakte Ausbau lieferte nicht nur wertvolle Erkenntnisse zur Vortriebstechnik, sondern bot auch Hinweise auf die Fördermengen des begehrten Pigments, das u. a. für Wandmalereien genutzt wurde.

 

PD Dr. Robin Jopp vom Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Regensburg befasst sich mit der Produktivität und negativen Rationalisierung im deutschen Steinkohlenbergbau zwischen 1948 und 2018. Das Ziel der statistischen Analyse liegt in einer Bewertung des langfristigen Strukturwandels anhand der Zechenschließungen und der Entwicklung der Gesamtarbeitsproduktivität. Durch die Auswertung der Mikrodaten sämtlicher Steinkohlenzechen beleuchtet die Studie ein wichtiges, in der historischen Literatur bislang weitgehend vernachlässigtes Thema in einer neuen Perspektive.

 

Dr. des. Simon Große-Wilde, Arbeitsbereich Historische Wissenschaftsforschung der Abteilung Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld, erörtert am Beispiel der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft und des Bundes-Immissionsschutzgesetzes das Regulierungswissen und die Wissensregulierung im deutschen Kokereiwesen nach 1945. Beide Felder sind untrennbar miteinander verbunden. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der praktischen Anwendung des Regulierungswissens bzw. dessen Auswirkungen auf den Kokereibetrieb sowie den sich daraus ergebenden technischen und technologischen Veränderungen im Kokereiwesen.

 

Dipl.-Ing. Bauassessor Ulrich Schildberg, Bochum, betrachtet in seinem Beitrag die wechselvolle Geschichte des Bergbaus auf der zu Norwegen gehörende Inselgruppe Svalbard (Spitzbergen) von der Pionierzeit Ende des 19. Jahrhunderts bis zum nun bevorstehenden Ende. Parallelen zum Ruhrgebiet sind durchaus erkennbar. Der Bergbau im weltweit nördlichsten Kohlerevier sorgte für eine dauerhafte Besiedelung, während sein Auslaufen die Region vor umfassende Fragen des Strukturwandels stellt. Und auch hier soll dieser durch Tourismus und Wissenschaft erreicht werden.

 

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